Klassische und prozessorientierte Homöopathie

    Bei der homöopathischen Ausbildung stellte ich immer wieder fest, dass für mich andere Schwerpunkte und Herangehensweisen wich-
    tig sind. Aus diesem Grunde habe ich mich entschieden, mich ganz nach meiner individuellen und intuitiven Art der Anamnese-
    erhebung und der Behandlung auszurichten. Meine Mentorin hat mich auf diesem Weg sehr unterstützt und mir viel Mut gemacht und dafür möchte ich mich an dieser Stelle nochmals herzlich bedanken.

    Das Besondere
    Verknüpfung von klassischer und prozessorientierter Homöopa-
    thie, Psychotherapie und geistiger Heilung. Dies wird durch die Arbeit mit Harfe, Stimme, Klängen, Farben, Entspannungstech-
    niken, Fußreflexzonenmassage sowie der Arbeit am Inneren Kind unterstützt. Das Ziel dieser Arbeit soll insbesondere bei Verhal-
    tensstörungen, psychischen und psychosomatischen Erkrankung zur Stärkung des Selbstwertgefühles und der Erschließung der eigenen Potentiale führen. In den dreizehn Jahren der Praxisführung ist diese Vorgehensweise zu einer Einheit geworden.



    Homöopathie
    HOMOION = ÄHNLICH, PATHOS = LEIDEN. Prinzip der Ähnlichkeit, Ähnliches heilt Ähnliches (schon Hippokrates griech. Arzt des Altertums stellte diese Regel auf - "Similia similibus curentur"). Begründer: Samuel Hahnemann geb. 1755 in Meißen, gest. 1843
    in Paris. 1790 Selbstversuch mit der Chinarinde (erzeugte malariaartige Symptome), diverse Selbstversuche. Er stellte fest, dass beim gesunden Menschen bestimmte Naturstoffe in kleinsten Dosen regelmäßig eingenommen, Krankheitserscheinungen des eingenom-
    menen Stofftyps erzeugen.

    Beispiele:
    - Kaffee    = Herzklopfen, Schlaflosigkeit
    - Zwiebel  = Augentränen, Schnupfen
    - Gifte      = unterschiedl. Symptome (Tollkirsche,
                     Arsen, Fliegenpilz)

    Durch die langjährigen Experimente stellte er fest: Nur der Arznei-
    stoff ist in der Lage, einen kranken Menschen zu heilen, dessen Arzneimittelbild den Symptomen ähnelt. Z.B.: Ein Mittel, das bei einem gesunden Menschen einen bestimmten Kopfschmerz hervor-
    ruft, hat eine entsprechende Heilwirkung bei einem Patienten mit einen ähnlichen Kopfschmerz. Dementsprechend wird ein Mittel mit dem Mittelbild wässriger Schnupfen auf einen dicken schleimigen Schnupfen keinen Einfluss haben.

    LEITSATZ
    Wähle, um sanft, schnell, gewiss und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfall eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden (homoion pathos) für sich erregen kann. Hahnemann fand in seiner 50-jährigen Forschung heraus, dass die ärztlich definierten Krankheitserscheinungen - Symptome und Zeichen - gar nicht die Krankheit selber sind, sondern nur ihre äußere sichtbare und fühlbare Form.
    In Wirklichkeit ist eine tief im Zentrum des Menschen wirkende Kraft aus der Harmonie und Ordnung geraten, was den Menschen krank macht. "Lebenskraft" (chin. Chi) nennt er sie, ist nichts materielles, sondern dynamisch, energetisch, geistartig, sie gibt dem natürlichen Teil erst Leben.

    Krankheit
    Wenn Krankheitszeichen auftreten, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Lebenskraft aus der Harmonie geraten ist. Erst unter diesen Bedingungen können Bakterien oder Viren angreifen.

    Die Aufgabe eines echten Heilers kann also nur darin bestehen, durch geeignete Mittel wieder Ordnung und Harmonie in der Lebenskraft herzustellen. Das hat für den Homöopathen zwei ganz entscheidende Konsequenzen.

    1) Wenn der Patient irgendwelche örtlichen Beschwerden (z.B. Magengeschwür, Mandel- oder Blasenentzündung, Migräne, Beingeschwüre etc.) hat, weiß der Homöopath, dass dies nur äußere Zeichen innerer Störung der Lebenskraft sind. Da sich dies auch gleichzeitig an anderen Stellen (Bereichen) des Organismus ausdrücken kann, sucht er solche Zeichen am ganzen Menschen einschließlich des Gemütszustand zu entdecken. Dies nimmt er in der Anamnese auf (alle Zeichen + Symptome). Ansehen, anhören, fühlen, mitfühlen.

    2) Da die Lebenskraft nichts materielles, sondern etwas energe-
    tisches, dynamisches ist, müssen auch die Medikamente, die sie wieder zur Harmonie bringen sollen, nichts materielles sein. Hahnemanns Verfahren entmaterialisiert Mittel durch so genannte Potenzierung, wobei jedoch die Wirkung nicht nur beibehalten, sondern sogar gesteigert wird.

    POTENZIERUNG
    Ausgangsstoff wird stufenweise verdünnt mit Alkohol oder Milch-
    zucker und bei jeder Stufe kräftig geschüttelt oder verrieben. Viele Wirkstoffe erhalten dadurch erst ihre tiefgehende, heilende Kraft wie z.B. Kochsalz, Eisen, Kupfer u.ä.. Das Spotten über die Hochpotenzen, "da ist nichts drin", zeigt, dass diese Menschen geistig über den Horizont des 19. Jahrhundert noch nicht hinausgekommen sind. Bsp.: Weltraumphysiker steuern durch Funksignale eine tonnenschwere Raumstation. In dem Funksignal ist kein einziges Teilchen Materie enthalten. Es kommt nur auf das richtige Funksignal an, sonst bewirkt es nichts. HOMÖOPATHIE heißt richtiges Mittel finden, sonst passiert nichts.

    REAKTIONEN
    Trotz Harmlosigkeit sind erhebliche Reaktionen möglich, meist günstiges Zeichen. Der Patient zeichnet die Reaktionen schriftlich auf. Bei chronischen Erkrankungen reicht ein Wirkstoff nicht aus, sondern mehrere - "Zwiebelprinzip" - heilt von innen nach außen.

    LÖSUNGSVERFAHREN
    Ausgangsbasis Urtinktur, 50,6% Alkohol oder Milchzucker. Stoffe werden zerkleinert oder verrieben. 1 Gewichtsanteil Urtinktur mit
    9 Gewichtsanteilen Alkohol der gleichen Konzentration wie für die jeweilige Arznei vorgeschrieben, wird vermischt und 10 x kräftig geschüttelt = D1, 1 Teil D1 + 9 Teile Alkohol vermischen und 10 x kräftig schütteln = D2, C Potenzen: 1 Tropfen Urtinktur mit 99 Tropfen des Lösemittels verschüttelt = C1. Anwendung: Akute, chronische Erkrankungen, Allergien, Pilze, Ängste, psychosoma-
    tische Erkrankungen u.v.m..

    An dieser Stelle möchte ich einige Fragen beantworten, die mir immer wieder gestellt werden.

    WAS IST EINE ANAMNESE?
    Eine Anamnese ist eine Bestandsaufnahme, Erstaufnahme über die gesamten Beschwerden von der Geburt bis zum akuten Zustand im körperlichen, psychischen und geistigen Bereich.

    WIE LÄUFT EINE ANAMNESE AB?
    Schulmedizinsche Befunde, Vorerkrankungen, Raum und Zeit für das Gespräch des Patienten, Kurzpsychogramm über das Leben im Elternhaus, Jugend, Traumata, jetziger Zustand, Erhebung von Kopf bis Fuß, akute Beschwerden.

    WIE LANGE DAUERT EINE ANAMNESE?
    Eine Anamnese dauert 2 einhalb bis 3 Stunden.

    WAS BENÖTIGE ICH ZUR ANAMNESAUFNAHME?
    Angaben zum Geburtsverlauf, Allergien, Milchschorf, vorausgegangene Erkrankungen, Kindererkrankungen, Operationen, Medikamenteneinnahmen, ernsthafte Erkrankungen aller Familienmitglieder (Eltern, Geschwister, Großeltern, u.a.). Weiterhin zur Einsicht benötige ich: Impfbuch, diverse Befunde in Kopie, Untersuchungsbuch, Mutterpass.

    WIE LANGE DAUERT DIE AUSARBEITUNG?
    Bei akuten Beschwerden wird sofort ein Mittel verabreicht. Für die umfangreiche Ausarbeitung benötige ich je nach Andrang 1-2 Wochen oder längere Zeit.

    WIE VERLÄUFT DIE ERSTEINNAHME?
    Nach der Ausarbeitung folgt ein Termin zur Anamnesebesprechung. Hier wird die genaue Einnahme der Mittel besprochen.

    WIE OFT MUSS ICH DANACH NOCH KOMMEN?
    Das richtet sich ganz nach der Erkrankung. Ob es sich um ein akutes Krankheitsbild oder um eine chronische Erkrankung handelt. In der Regel wird der Patient nach 4 Wochen zu einem Folgetermin bestellt. An diesem Termin wird die Verbesserung oder Veränderung besprochen, die der Patient sich in einem Buch o.ä. festhält.

    WAS KANN DIE KLASSISCHE UND PROZESSORIENTIERTE HOMÖOPATHIE BEWIRKEN?
    Wie in meiner Kinderseite beschrieben, gibt es vielfältige Anwen-
    dungsmöglichkeiten, die selbstverständlich auch für Jugendliche und Erwachsene wirken.